So geht’s weiter – oder anders
Es ist soweit. Die Aurelia legt heute in Denarau, Fiji Islands ab und macht sich auf den Weg gen Westen. Wir sind inzwischen wieder zu zweit. Ich freue mich sehr, dass Jakub aus Polen mit an Bord ist.
Auf Grund der Pandemie können wir derzeit die meisten Inseln und Länder auf dem Weg zurück in die Heimat nicht anlaufen. Allerdings ermöglicht uns das “Recht der friedlichen Durchfahrt“, hier und da zumindest eine Pause einzulegen.
Das ist unserer Plan:
Vanuatu
Als erstes werden wir nach etwa 500 sm Vanuatu passieren. Die Inselgruppe ist seit Beginn der Pandemie geschlossen. Eine Anfrage für einen Zwischenstopp blieb nach erster Rückfrage zu unseren Crew- und Schiffsdaten unbeantwortet. Wir werden also nur im Notfall einen Hafen oder eine Bucht anlaufen.
Australien
Wenn wir nach weiteren ca. 1500 sm den Eingang zum Great Barrier Reef erreichen, ist der erste große Meilenstein geschafft. Dazu bieten sich mehrere Eingänge an. Die südlichen “First Three Mile Entrance” und “Second Three Mile Opening” werden wir wohl nicht nutzen. Die kürzeste Strecke führt uns zum “Rain Island Entrance”. Sollten wir weiter nördlich segeln, geht es durch die Pandora-Passage. In jedem Fall können uns vor dem Eingang starke Winde und hohe Wellen erwarten. Mit etwas Glück erwischen wir einen Zeitpunkt, wenn sich ein Hochdruckgebiet unter uns befindet. Dann gibt es immer noch ausreichend Wind, aber einen deutlich angenehmeren Seegang.
In der Torres Strait erwarten uns weniger Wind und flachere Wellen. Auf Grund der starken Strömung und der flachen See kann es dennoch unangenehm werden. In jedem Fall ist hohe Aufmerksamkeit gefragt. Es ist selten tiefer als 12 Meter und (hoffentlich nur) links und rechts der Route gibt es viele Untiefen.
Sollte es Probleme geben, können wir in Thursday Island einen Hafen anlaufen. Davon gehen wir jedoch erst einmal nicht aus. Also geht es weiter nach Westen. Am Cape Wessel planen wir einen Zwischenstopp, um uns vor dem indischen Ozean noch einmal auszuschlafen. Je nach Wetterlage geht es dann entweder nördlich Richtung Banda- und Floressee oder weiter westsüdwestlich entlang der Osborne Passage Richtung Lombok.
Indonesien
Für Indonesien haben wir Visa beantragt. Leider ist die Bearbeitung der Anträge derzeit ausgesetzt. Der Zustand wird seit über einem Monat wöchentlich verlängert und zehrt an den Nerven. Ohne diese Warterei hätte ich meine Zeit in Fiji wesentlich besser genießen können.
Falls sich in den nächsten 6 Wochen eine Verbesserung ergibt und wir unsere Visa erhalten, werden wir von dort aus die weitere Planung Richtung Thailand vornehmen. Davon können wir derzeit jedoch nicht ausgehen.
Daher werden wir wohl nur einen Zwischenstopp einlegen können, um Diesel und Proviant aufzustocken.
In jedem Fall wollen wir nach weiteren ca. 1700 sm etwa am 4. Oktober in Lombok ankommen.
Malediven
Nach aktueller Planung werden wir noch in der ersten Oktoberwoche die Reise fortsetzen können. Das ermöglicht es uns, noch auf der Südhalbkugel so weit nach Westen zu segeln, dass wir erst gegen Ende Oktober nach Norden abdrehen und das südlichste Atoll der Malediven Addoo anlaufen werden. Hier ist bereits alles mit dem dortigen Agenten geregelt. Eine Einreise ist ohne weiteres möglich.
Verzögert sich die Reise, beginnt auf der Südhalbkugel die Zyklon-Saison während sie auf der Nordhalbkugel endet. In dem Fall geht es je nach Wetterlage entweder westlich von Sumatra oder durch die Straße von Malakka Richtung Norden, wo die Zyklon-Saison dann ihr Ende gefunden hat.
Wenn alles nach Plan verläuft, werden wir nach knapp 7.000 Seemeilen und etwas mehr als 60 Tagen dort endlich wieder Land betreten können.
Wie immer könnt Ihr uns auf track.sailingaurelia.de verfolgen. Dort findet ihr auch eine tägliches Update via Kurznachricht.