Von Las Palmas nach Santa Cruz
Die Marina Las Palmas in Gran Canaria ist der Startpunkt für die Atlantic Rally for Cruisers (ARC). Um Platz für die ca. 300 Teilnehmer zu schaffen, müssen viele Segelyachten ab September ihre Liegeplätze räumen. Für die Aurelia ging es daher mit kleiner Crew im September 2023 für zwei Monate in die Marina Santa Cruz de Tenerife.
Vor dem Start
Am 3. September traf Reinhard in Las Palmas ein. Er kannte die Aurelia bereits aus der Karibik. Dort verbrachten wir mit seiner Familie einige Tage auf Dominika und Martinique. Nach kurzer Vorbereitung des Schiffes und der Proviantierung machten wir uns am ersten Tag daran, den nördlichen Strand von Las Canteras zu erkunden.
Downwind gen Süden
Am 5. September 2023 legten wir ab. Zunächst entfernten wir uns mit dem Motor von der Küste, um ausreichend Wind für die Segel zu finden. Schließlich konnten wir die Segel setzen und die Windfahne nach langer Pause wieder einmal in Betrieb nehmen. Da der Wind entlang der Insel langsam nach rechts dreht, konnten wir mit ein und derselben Segelstellung fast bis Maspalomas segeln. Das war zwar segeltechnisch etwas langweilig, aber für den ersten Tag auch angenehm erholsam.
Nach einer ruhigen Nacht führte uns der nächste Schlag nach Puerto de Mogan, einem pittoresken Urlaubsort im Südwesten der Insel. Die 10 Seemeilen bis dorthin hatten wir schnell hinter uns gebracht. So konnten wir früh an Land, um in das Urlaubsfeeling einzutauchen.
Mit halben Wind gen Westen
Am nächsten Tag starteten wir recht früh zum längsten Schlag dieses Törns. Zunächst steuerten wir Playa del Medio an. Dank guter Winde konnten wir direkt hinter der Schifffahrtsstraße nach Norden drehen und den Folgetörn bis Santa Cruz um einige Seemeilen verkürzen.
Eine kleine Regatta lieferten wir uns mit der Rebel. Noch vor kurzem hieß dieses Schiff Hembadoo und hatte andere Eigner. Sie hatte ich bereits Anfang 2020 während des Covid-Lockdowns in Curacao getroffen.
Gegen Abend fanden wir nach 45 Seemeilen in Porís de Abona einen guten Ankerplatz. Trotz des bequemen Segelns war ich ziemlich erschöpft und fiel nach unserem Bord-Dinner früh in die Koje. Am nächsten Morgen weckte uns die Sonne mit einem fantastischen Sonnenaufgang.
Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Santa Cruz. Bei schwachem Nordwind entschieden wir uns, die letzten Meilen mit dem Motor zurückzulegen. An der Hafeneinfahrt führte uns der Weg vorbei an zwei riesigen Bohrinseln. Schließlich erreichten wir den gut geschützten Liegeplatz, an dem uns bereits ein Marinero erwartete und beim Anlegen half.
Wenige Stunden später lag ich mit Husten und hohem Fieber frierend in meiner Koje und sollte bis zur Abreise von Reinhard kaum noch herauskommen. Ich war jedoch froh, dass wenigstens einer von uns die Insel ein wenig erkunden konnte.
Erst nach Reinhards Abreise erholte ich mich langsam. Dann ging es auch für mich via Fähre und Flugzeug zurück in die Heimat. Erst im November sollte ich die Gelegenheit bekommen, Teneriffa ein wenig kennenzulernen.