Allein in Sint Maarten
Zwischen der Abreise der letzten Crew und dem Eintreffen von Stefan hatte ich zwei volle Tage Zeit, das immer noch schlechte Wetter auf Sint Maarten zu „genießen“.
Sint Maarten ist übrigens eine geteilte Insel. Der südliche Teil gehört zum Königreich der Niederlanden, der Rest zu Frankreich. Im niederländischen Teil gibt es im wesentlichen zwei Währungen. Den Antillengulden, ANG oder FL genannt und den Dollar. Geldautomaten bieten generell beide Währungen an. EUR wird zwar häufig angenommen, aber nicht als Wechselgeld verwendet.
Dinghy-Tour
Denn ersten Tag nutzte ich für einen Ausflug mit dem Dinghy. Mit dem Beiboot muss man nicht warten, bis die Brücke zur Lagune geöffnet wird. Man passt auch so durch. Anders ist es bei größeren Schiffen. Sie müssen sich unter Umständen mehrere Stunden gedulden, bis sie hinein oder hinaus können.
Einmal in der Lagune, ging es zunächst vorbei an der Marina. Ihr Zustand machte keinen vertrauenerweckenden Eindruck. Die Tanksäulen hingen schräg herunter, die Stege und Boote wirkten verlassen. Ein Motorboot gammelte tief in den Mangroven vor sich hin. Vermutlich sind dies noch die Nachwehen von Wirbelsturm Irma, der 2017 auch hier sein Unwesen getrieben hat. So fiel die Entscheidung leicht, außen vor Anker zu bleiben.
Den nächsten starken Regenschauer wetterte ich mit meinem Dinghy unter dem Bug einer der vielen Superyachten ab. Für Yachtliebhaber ist Sint Maarten ein Fest. Hier liegen zur Zeit die SHERAKHAN, Ocean Club, Skyfall, Twilight u.v.m. Die Yachten könnten tatsächlich auch gechartert werden. Ab 150.000 EUR pro Woche ist man bei den kleineren dabei.
Tankstopp
Am zweiten Tag war es Zeit, die Diesel- und Biervorräte aufzustocken. Also ging es mit den Dinghy und Kanistern in die Lagune, vorbei an den großen Yachten zum Dinghydock. Mein erstes mit angeschlossener Bar. Ich hätte nichts dagegen, wenn das woanders Schule macht :-). Ein idealer Ort, um mit anderen Seglern ins Gespräch zu kommen, die Wetterdaten zu aktualisieren u.v.m. Nur das Craft Bier ist mit seinen 8 USD pro Glas wahrlich kein Schnäppchen.
Kurz nach dem Einkauf war es dann auch schon wieder vorbei mit dem schönen Wetter. Auf dem Heimweg ereilte mich ein Regenschauer, starker Wind und brechende Wellen, die in mein Dinghy hineinschwappten. Als das Boot fast zur Hälfte mit Wasser gefüllt war, erreichte ich die Aurelia. Die Badeplattform tanzte etwa einen Meter hoch und runter. Einige Mühen und Flüche später waren Kanister und Paletten an Bord. In solchen Momenten denke ich leider immer noch nicht an die Kamera. Erst nachdem sich das Wetter und ich etwas beruhigt hatten, nahm ich die GoPro zur Hand:
Laut Vorhersage ist dies nun endlich das Ende des schlechten Wetters. Ich freue mich schon auf Stefan und die Tour nach Curaçao.