Ausflug nach Moorea
Nach den Wartungstagen in Tahiti hatte ich bis zur 2. Covid-Impfung einige Tage Zeit und nutzte sie für einen kurzen Besuch der Nachbarinsel Moorea. Dirk und Annie waren bereits mit ihrer Escape dorthin gesegelt. Einmal mehr verstärkt sich der Eindruck, dass mir die in Deutschland eher unbekannten Inseln deutlich besser gefallen.
Anreise
Als ich am 22. Mai 2021 den Anker am Airport von Tahiti lichten wollte, hatte er sich sehr fest in dem Untergrund eingegraben. Die 38 Knoten Wind hatten daran wohl ihren Anteil. Ich musste einige Male den Anker in verschiedene Richtungen ziehen, bevor ich ihn aus dem Untergrund herausbrechen konnte. Dann ging es erneut per intensiven Kontakt zu “Port Control” durch die Anflugschneise und den Hafen von Papeete.
Moorea hat im Norden 2 große Buchten, in denen geankert werden kann. Auch hier ist der Insel ein Riff vorgelagert. Die Einfahrten sind jedoch gut betonnt und leicht zu durchfahren. Innerhalb der Bucht muss man sich entscheiden, ob man direkt in der Nähe des Riffs oder tief in der Bucht ankern möchte. Am Riff gibt es mehr Urlaubsatmosphäre. Außerdem liegt dort die Escape. Also fiel die Entscheidung leicht. Nach 5 Stunden fast ausschließlicher Motorfahrt fiel der Anker direkt vor der Escape.
Deutsch sprechen
Am Abend trafen wir uns gemeinsam mit einem weiteren Pärchen auf einen Sundowner an Land. Es stellte sich heraus, dass Heidi und Neill sehr gut Deutsch sprechen. Kein Wunder, schließlich kommt Heidi aus Bayern. Wir blieben natürlich überwiegend beim Englisch, aber es war schön, mal wieder ein paar Sätze deutsch zu sprechen.
Neben den obligatorischen Themen Covid19 und den begrenzten Möglichkeiten zur Weiterreise tauschten wir uns auch über unsere Segelerfahrungen aus. Die meisten werden denken, dabei geht es um Navigation und Segeltrimm, aber das ist bei Langfahrtseglern anders. Hier kommt man schnell auf all die Reparaturen und vor allem auf die Ressourcenbeschaffung zu sprechen. Die Versorgung mit elektrischer Energie und Wasser spielen dabei die Hauptrolle. Hier habe ich viel über mein Solardach, die Lithium-Batterien und den Wassermacher zu erzählen.
Am Ende des gemütlichen Abends verabredeten wir uns zu einem gemeinsamen Landausflug.
Landausflüge
Nachdem wir uns alle auf einem Dinghy versammelt hatten, ging es mit ihm zunächst bis zur Spitze der Bucht von Opunohu. Hier befindet sich eine Schule für Agrikultur, an der sich die Bewohner der Gesellschaftsinseln im Anbau von Obst und Gemüse ausbilden lassen können.
Auf dem weiteren Weg durch die wunderschöne Berglandschaft machten wir Halt am Belvedere, dem Aussichtspunkt, von dem aus man beide Buchten der Insel gut einsehen kann.
Den interessantesten Teil unserer Wanderung erlebten wir jedoch etwas weiter im Inneren, wo sich die Kultstätten der Polynesier befinden. Hier wurden bis zur Missionierung der Bevölkerung zahlreiche Zeremonien abgehalten. Neben den religiösen auch viele, die wir aus unserer Kultur kennen. Es gab so etwas ähnliches wie eine Jugendweihe, Hochzeiten und Beerdigungen.
Am nächsten Morgen machte ich mich erneut auf den Weg und besuchte die Cooks Bay. Die Nachbarbucht schneidet sich ähnlich tief ins Innere der Insel, ist jedoch deutlich dichter besiedelt. Hier befindet sich auch der Supermarkt der Insel, in dem ich ein paar kleine Einkäufe erledigte. Viel mehr gibt es hier nicht zu sehen. Ich bin froh, in der Opunohu zu ankern.
Damit geht mein “Kurzurlaub” auf Moorea auch schon zu Ende. Sollte ich noch einmal nach Französisch-Polynesien kommen, gehört diese Insel zu denen, auf denen ich mehr Zeit verbringen möchte.
Ende der Woche bekomme ich in Tahiti meine zweite Impfung. Dann geht es auf nach Bora Bora.