Sines, Geburtsstadt Vasco da Gamas
Nach dem erholsamen Urlaubstag in Nazaré machten wir uns am 25. Oktober entspannt auf den Weg nach Sines.
Für die 127 Seemeilen veranschlagten wir etwas mehr als 24 Stunden, was letztendlich auch fast so eintraf. Wir konnten etwa 26 Stunden segeln, hatten genügend Strom für den Watermaker und konnten über große Strecken die Windfahne nutzen.
Gegen 14:00 Uhr tauchte ein neues AIS-Signal auf dem Plotter auf. Es war die Lady Jane, die mir seit dem Start in Locmiquelic immer wieder über den Weg segelt. Nur in Echt habe ich sie noch nicht gesehen.
Wind und Welle waren so angenehm, dass Lasse zunächst Delfine auf dem Vorschiff fotografieren konnte und uns später in der Pantry einen Schwarzbrotburger mit Kartoffelecken zubereitete.
Sehr lecker! In der Nacht übernahm Sven für fast 5 Stunden die Wache. Es war das erste Mal, dass ich auf See so richtig tief schlafen konnte. Gegen 13:00 Uhr des folgenden Tages wurde der Wind zu schwach zum segeln. Also warfen wir für die letzten 10-15 Meilen den Motor an und tuckerten durch den fast spiegelglatten Atlantik.
Kurz vor Sonnenuntergang legten wir in Sines an. Die Marina war leicht anzusteuern, hat eine freundliche Rezeption und überdurchschnittlich gute Sanitäranlagen. Im gleichen Gebäude gab es noch einen Angel-/Tauchladen, bei dem ich mir am Folgetag endlich die Flasche auffüllen konnte. Nun ging es jedoch erst einmal mit einem gemütlichen Abendspaziergang in die Stadt zu einer portugiesischen Kneipe, welche uns großzügig dimensionierten Steaks servierte.
Ich war nun reichlich 3 Wochen auf der Aurelia und habe mit meinen zwei Crews so einige Spuren hinterlassen. Zeit, einmal klar Schiff zu machen. Also bewaffneten wir uns am nächsten Morgen mit Wischmop, Schrubber und Staubsauger und putzten das Schiff. Währenddessen reinigte die XXL-Waschmaschine der Marina unsere Wäsche.
Am Nachmittag gab es auf dem Weg zum Lidl-Einkauf noch einmal eine kleine Kultureinlage. Wir liefen durch die Festung von Sines und machten ein paar Fotos unter anderem von Vasco da Gamas Statue. Ein paar Recherchen im Internet ließen meinen Respekt vor ihm drastisch sinken. Wenn ich es richtig interpretiere, war sein ganzes Leben von Vetternwirtschaft und dem Kampf gegen andere Kulturen geprägt. Nur damit der portugisische Adel seinen Pfeffer billiger bekam. Definitiv nicht mein Ding.
2 KOMMENTARE
Schöne Berichte und tolle Bilder, lieber Jörg!
Der Lasse scheint ja ein richtiger Gourmet-Koch zu sein. Er kann gern mal zu uns kommen! 😉
LG und gute Weiterfahrt! 🙋🏼♀️
Großartig! So schöne Eindrücke. Wir freuen uns schon, alles bald live zu sehen.