Zwei Regentage in Muxia
Dieses verflixte Wetter!
Gestern Vormittag war es noch trocken. Evi, und Thomas holten Frühstück und fanden dabei einen Zahnarzt. Also bin ich nach dem Frühstück hin. Während sich Thomas und Willi sich über Dinghi und Elektromotor her machten, saß ich auf dem Stuhl eines bedingt vertrauenswürdigen Zahnarztes, mit dem ich dank Google-Translator-App über die Möglichkeiten des Zahnersatzes verhandelte. Nach Rücksprache mit dem heimatlichen Zahnarzt ließ ich ihn gewähren. Nun habe ich einen neuen Frontzahn aus edelstem Plastik – sollte für die erste Etappe ausreichen – hoffe ich. Zumindest hat der Arzt einen guten Job gemacht, soweit ich das bisher beurteilen kann.
Der Dinghi-Motor funktioniert recht ordentlich. Je nach abgerufener Leistung kommt man bestimmt auf 1-2 Stunden Fahrtzeit. Das sollte für die wichtigsten Anwendungsfälle locker ausreichen. Ärgerlich ist die Ladezeit von ca. 10 Stunden. Da könnte Torqeedo noch mal nachbessern. Auch der olle Magnet-Notschalter hat mehr Nach- als Vorteile. Ansonsten ist es ein toller, fast geräuschloser Antrieb. Das nervige Anlassen und der Bezingestank gehören damit der Vergangenheit an. Damit wären dann nach dem Gasherd zwei von drei Quellen fossiler Energie eliminiert. Die dritte – der Dieselmotor – bleibt zunächst noch in Betrieb. Darüber erzähle ich einmal in Ruhe in einem der nächsten Blogs.
Gegen Mittag sah das Wetter noch gut aus. Kein Regen. Wir nutzten die Zeit zum Tanken per Kanister an der Tankstelle, die gleichzeitig das Marina-Office ist. Insgesamt mussten wir 90 Liter nachfüllen. Daraus ergibt sich ein durchschnittlicher Verbrauch von 1,9 Liter Diesel auf eine Betriebsstunde bei etwa 1900 U/min. Ein guter Wert, finde ich. Leider scheint es die Tankanzeige im Salon nicht so ernst mit der Wahrheit zu nehmen. Sie zeigte die ganze Zeit 90% an. In Locmiquelic war sie noch in Ordnung. Mal schauen, ob ich da bei Gelegenheit etwas richten kann.
Unsere Angelaktivitäten zeigten zwischenzeitlich recht gute Erfolge.
Leider hatten wir beim Ausnehmen Pech. Daher gab es zum Abendessen dann doch Spaghetti alá Skipper. Der Abend klang mit diversen Mixgetränken und Kartenspielen gemütlich aus.
In der darauffolgenden Nacht wurde der Wind immer stärker. Der Regen peitschte gegen die Bordwand und bewegte sich ansonsten eher waagerecht am Schiff entlang. Also beerdigte ich die Segelpläne für den nächsten Tag, den wir dann fast vollständig an Bord, im Bett oder mit Kartenspielen verbrachten.
Meine Trockenwetterprognosen traute ich kaum noch auszusprechen, aber den nachlassenden Regen gegen 17:00 Uhr nahmen wir zum Anlass, auf den Berg des Ortes zu laufen und die Aussicht auf das Meer und die Stadt zu genießen. Das hat sich tatsächlich gelohnt, wie man sicher an den Bildern erkennt.
Der Abend endete mit einem leckeren Abendessen im örtlichen Fischrestaurant. Hier aß ich die ersten Miesmuscheln meines Lebens. Überraschend Lecker!