A Coruna – Umziehen oder Auswandern?
Heut morgen machte ich mich auf den Weg, um ein frisches Brot zu ergattern. Es stellte sich heraus, dass heute ein Nationalfeiertag ist. Aber einige Geschäfte sollten trotzdem offen sein.
Auf dem Weg in die Stadt fragte ich ein junges Mädchen mit meinem Google-Spanisch nach dem Weg. Es stellte sich heraus, dass sie aus Köln stammt und vor ein paar Monaten nach A Coruna gezogen ist. Sie begleitete mich zum Bäcker während wir uns über unsere Pläne und Abenteuer austauschten. Das bemerkenswerteste für mich war Ihre Einstellung zu Europa. Sie sprach nicht vom Auswandern sondern von einem Umzug. Für die junge Generation – zumindest für einen Teil davon – ist Europa die Heimat, in der man sich frei bewegen kann. Kein nationales klein-in-klein Denken, man zieht einfach von einer Stadt in die andere und fertig. Spanien – Polen – Deutschland – egal. Ich find’s Klasse! Da tritt der ganze Schwachsinn in der europäischen Innenpolitik und in der Euro-Bürokratie mal ein bisschen in den Hintergrund und man sieht, wie viel Wert das europäische Haus für seine Bewohner hat.
Gegen Mittag machten Thomas und ich uns auf den Weg zur Mietwagengesellschaft, um seine Familie in Santiago de Compostella abzuholen. Die Zeit reichte gerade noch für einen kleinen Abstecher zum Strand auf der anderen Seite der Stadt. Noch hatten wir ja akzeptables Wetter.
Zeitgleich mit unserer Ankunft am Flughafen von Santiago de Compostella landete der Flieger mit Evi und Willi, so dass wir uns schon nach wenigen Minuten auf den Weg zurück nach A Coruna machen konnten. Nach drei Umrundungen der Innenstadt durch den Autotunnel fanden wir den Ausgang aus dem Labyrinth zum Hafen – Quer über die Fußgängerzone rollten wir zum Parkplatz der Marina.
Beim ersten Bierchen an Deck besuchte uns ein Tramper. Er, Lasse aus der Nähe von Hamburg, war auf der Suche nach einer Mitfahrgelegenheit nach Süden. Cooles Vorhaben! Leider waren alle unsere Kajüten besetzt und ich musste ihm eine Absage erteilen. Doch eigentlich suche ich ja solche Kontakte um mit einer möglichst bunten Crew um die Welt zu segeln. Also hinterher gerannt und eine Visitenkarte überreicht. Vielleicht ergibt sich ja später noch eine Gelegenheit. Von Vigo bis Villamoura sind wir bisher nur zu zweit.
Auf dem Weg zum Abendessen in der Stadt konnten wir noch einen schönen Strandspaziergang genießen. Dann erreichte uns aber schon das nächste Regengebiet. Trotz einer sympatischen, fröhlichen und urlaubsgestimmten Crew nagt das Wetter an der guten Laune – Absacker und Feierabend!